11 Anzeichen, dass Ihr Arbeitsplatz giftig für Sie ist

Viele von uns sind überarbeitet. Wenn dann noch negative Kollegen, ein tyrannischer Chef oder die eigene Unfähigkeit, persönliche Grenzen zu ziehen, dazukommen, kann es schnell ungesund werden. Aber ab wann ist das Umfeld wirklich schädlich? Manches Mal ist es ganz einfach zu erkennen: Zum Beispiel wenn der Chef es einem schwer macht, Beruf und Familie zu vereinen, andere ständig vorgezogen werden oder die Kollegen tratschen. In anderen Fällen ist es nicht so einfach und zwar dann, wenn die Probleme unter der Oberfläche brodeln.

Kreativität kann nur dort gedeihen, wo Neugierde Platz hat und wir offene Fragen stellen dürfen. Dort, wo wir uns unwohl fühlen, wo Negativität regiert, wird jeglicher kreativer Gedanke bereits im Keim erstickt. Innovation ist dann schlicht und ergreifend nicht möglich. Druck erzeugt Gegendruck und aus Angst entsteht nichts anderes als Flucht- oder Kampfgedanken.

Hier sind einige sichere Anzeichen dafür, dass Ihr Arbeitsplatz giftig für Sie ist:

1. Ihre Kollegen sind unprofessioneLl

Wenn Ihre Kollegen die Arbeit nicht ernst nehmen, immer zu spät zu Besprechungen kommen, die Pausen ins Unendliche ziehen, gerne klatschen, sich beschweren oder einfach nur unhöflich sind, dann wird es schnell mühsam. Denn gerade im Arbeitsalltag ist es wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen, für ein gutes Klima sorgen und professionell agieren.

2. Sie haben das Gefühl, nicht wachsen zu können

Haben Sie das Gefühl, auf eine Beförderung oder Gehaltserhöhung hinzuarbeiten, aber Sie wird Ihnen ständig verweigert? Oder andere werden vorgezogen, die weder die Leistung noch das Engagement an den Tag legen? Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie innerhalb Ihres Unternehmens keinen vertikalen Schritt machen können, ist es möglicherweise an der Zeit, einen horizontalen Schritt in Richtung eines anderen Unternehmen zu machen.

3. Sie sind häufig krank

Emotionaler und mentaler Stress wirkt sich schnell auf die körperliche Gesundheit aus. Wenn Sie in einer giftigen Umgebung arbeiten, ist es wahrscheinlicher, dass Sie öfters krank werden. Dazu kommt noch, dass in vielen vergifteten Unternehmen auch noch die Zeit fehlt, sich von einer Krankheit zu erholen.

4. Es gibt ständig das Meeting nach dem Meeting

Sie haben ein Meeting, bei dem Probleme besprochen und Entscheidungen getroffen werden. Und plötzlich gelten diese Abmachungen nicht mehr. Neue werden getroffen, deren Ergebnisse dann nicht mal kommuniziert werden. Oder jemand, der sich im Meeting für etwas ausgesprochen hat, arbeitet plötzlich dagegen. Das, was nun eigentlich geschehen müsste, kann dann nicht eintreffen. Wie sollen Menschen sich dann vertrauen oder ernst nehmen? Es ist als würde die Aussage gelten "Ich stimme allem zu, aber das bedeutet nicht, dass ich es auch tatsächlich tun werde."

5. Kollegen agieren auf Kosten (und Nerven) anderer

Vielleicht gibt es bei Ihnen einen Kollegen, der ständig unhöflich ist. Oder der Chef sagt öfters kränkende Dinge, die eigentlich niemand am Arbeitsplatz sagen sollte. In giftigen Arbeitsumgebungen werden solche Verhaltensweisen still toleriert und mit den Worten abgetan “So ist XY nun mal.” Vielleicht tickt der oder die KollegIn wirklich so. Aber trotzdem muss immer Zeit und Platz für Respekt sein.

6. Kollegen agieren so, als hätten sie keine Verantwortung

Ein Mitarbeiter hatte eine wirklich großartige Idee und echt gute Arbeit geleistet. Das wissen Sie auch zu schätzen. Aber es reicht eben nicht, wenn ein Kollege nur einmalig etwas Tolles schafft und sich dann zurücklehnt und nur mehr kommentiert. Dieses Verhalten ist nicht nur giftig, sondern auch ansteckend. Noch bevor Sie es merken, haben auch andere Mitarbeiter das Gefühl, das Recht zu haben, im Leerlauf zu fahren.

7. Aufgaben werden einfach weitergereicht

Je kleiner das Unternehmen ist, desto wichtiger ist es, dass die Mitarbeiter für andere mitdenken, sich schnell auf sich ändernde Prioritäten einstellen und unabhängig von ihrer Rolle oder Position alles tun, um die Dinge zu erledigen. Selbst wenn das bedeutet, dass ein Manager beim Beladen eines Lastwagens helfen muss oder der Chef mal selbst das Telefon oder die Anfrage beantworten muss. Jede Aufgabe, zu der ein Mitarbeiter aufgefordert wird - solange sie nicht unethisch, unmoralisch oder illegal ist und unter seiner aktuellen Position liegt -, ist eine Aufgabe, zu der ein Mitarbeiter bereit sein sollte. Zu sagen: "Das gehört nicht zu meinem Job" ist eine Einstellung, die schnell das gesamte Klima zerstört.

8. Erfahrung allein reicht

Erfahrung ist definitiv wichtig, aber Erfahrung alleine bringt niemanden weiter, wenn sie nicht eingesetzt wird. Zu sagen: "Ich habe mehr Erfahrung" ist wie zu sagen: "Ich muss meine Entscheidungen oder Handlungen nicht rechtfertigen." Erfahrung sollte niemals als Argument dienen.

9. Es wird ständig gelästert

Klatsch darf nie Teil der Unternehmenskultur sein. Nicht nur, dass Mitarbeiter, die eine Kultur des Klatsches schaffen, ihre Zeit nicht für produktive Gespräche verwenden - sie sorgen auch für mangelnden Respekt. Dabei sollte darf niemals irgendetwas, das die Würde oder den Respekt eines Mitarbeiters beeinträchtigt, toleriert werden.

10. Ihr persönliches Leben leidet unter Ihrer Arbeit

Möglicherweise reden Sie auch in Ihrer Freizeit ständig über die Arbeit. Oder Sie können nicht anders und müssen jeden über Ihren Chef erzählen. Wenn Sie bei der Arbeit so unglücklich sind, dass Sie sich zu Hause, in Ihren Beziehungen und mit Ihren Hobbys unglücklich fühlen, ist Ihr giftiges Berufsleben bereits in jeden anderen Aspekt Ihres Lebens eingedrungen.

11. Es herrscht ein Mangel an Transparenz und inkonsistenten Regeln

Wenn Informationen nicht geteilt, Entscheidungen nicht erklärt und Anforderungen nur gefordert, aber nicht diskutiert werden, führt das schnell zu Machtkämpfen und einem ungesunden Wettbewerb unter den Kollegen.

Gibt es eine Lösung?

Vergiftete Arbeitsatmosphären führen nicht nur dazu, dass Unternehmen verlieren, sondern auch zu demotivierten und kranken MitarbeiterInnen, die einander anstecken. Manager müssen die Probleme der Unternehmenskultur identifizieren und nachfragen, was sie ändern können. Und vergessen Sie nicht das Wichtigste: Es beginnt immer beim Menschen.

In einer giftigen Umgebung können neue Ideen nicht gedeihen. Ehrlichkeit ist dann Mangelware, dafür steht Mobbing häufig auf der Tagesordnung. Führungskräften wird Macht verliehen, die sich in deren Kopf festsetzt und ihr Ego beflügelt. Auch wenn wahrscheinlich kein Weg daran vorbeiführt, ein solches Unternehmen zu verlassen, können Sie in der Zwischenzeit etwas tun:

  • Verdienen Sie sich den Respekt der Menschen

  • Seien Sie mitfühlend gegenüber anderen und geben Sie Ihren Kollegen auch die Chance, sich zu entwickeln.

  • Respektieren Sie die Art und Weise, wie Menschen ihre Arbeit erledigen möchten.

  • Lassen Sie die Menschen sich selbst sein (Rasse, Religion, sexuelle Präferenz, Geschlecht, Hintergrund - wen interessiert das?)

  • Achten Sie darauf, Ihre Mittagspause einzuhalten. Nehmen Sie keine Arbeit mit Nachhause und teilen Sie möglichst nichts Privates in Ihrer Arbeit.

  • Suchen Sie nach Verbündeten, denen Sie vertrauen und die Sie unterstützen.

  • Suchen Sie Orte, an denen Sie sich zurückziehen und Energie tanken können.

  • Steigen Sie nicht auf Klatsch ein, sondern halten Sie sich bedeckt.

Der wichtigste Schritt ist zu verstehen, dass nicht Sie, sondern die Unternehmenskultur das Problem ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Arbeitskultur in Ihrem aktuellen Job ändert, ist eher gering. Sie müssen die Notbremse ziehen und einen neuen Job finden, in dem Sie sich wohl fühlen und in dem Sie Ihre Stärken und Fähigkeiten wirklich einsetzen können. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, aber ein anderer Weg wird kaum gehen.

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