Gut, dass Sie es verbockt haben!

Keiner ist davor geschützt, jedem passieren sie, die wenigsten geben sie gerne zu. Über Fehler will niemand sprechen, auch wenn die meisten sagen, dass sie wichtig sind, um zu wachsen und zu lernen. Aber tief in vielen von uns steckt der Glaube versteckt, dass trotz aller Zusprüche Fehler die Karriere oder die eigene Reputation kosten könnten. Deswegen werden Fehler lieber unter den Teppich gekehrt als mit ihnen zu arbeiten oder an ihnen zu wachsen.

Wikipedia definiert einen Fehler als „Abweichung eines Zustands, Vorgangs oder Ergebnisses von einem Standard, den Regeln oder einem Ziel“. Oder anders gesagt, Fehler bringen Sie nicht ans Ziel. Wenn man diesen Gedanken allerdings weiterspinnt, kann er schnell zu der Annahme führen, dass ein Fehler dazu führt, dass es später keine Gelegenheiten oder Chance mehr gibt, das Ziel zu erreichen.

Nun ist das Leben eine Reise, die Höhen und Tiefen bereithält. Eine Reise, die Sie stärker macht und die Sie vor allem mehr über sich selbst lehrt. Sie gibt Ihnen Einblicke und Antworten, aber auch die Gelegenheit, Dinge neu zu bewerten und anders zu machen. Alles, was passiert, kann zu einem neuen Denken beitragen. Auch – oder gerade – Fehler. Das Wunderbare am Leben ist, dass Sie immer die Möglichkeit haben, Dinge anders zu machen, mehr zu tun, zu lernen und besser zu werden.

Vielleicht war Ihr letztes Projekt sehr erfolgreich und Sie leiden aktuell an einem Durchhänger. Oder Sie hatten eine Beziehung, die gescheitert ist, und nun haben Sie Angst, sich wieder mit jemanden einzulassen. Egal, was Sie gerade beschäftigt: Wenn Sie Angst vor Fehler haben, dann hält dieser Glaube Sie ziemlich sicher davon ab, Veränderungen vorzunehmen. Dabei ist es gerade der Mut, die Dinge loszulassen, der zu Entdeckungen führt, die die Welt verändern können.

Nehmen Sie als Beispiel das Penicillin. Wenn die Geschichte stimmt, dann beruht auch diese lebensrettende Entdeckung auf nichts anderem als einer wissenschaftlichen Schlamperei. Angeblich fuhr der schottische Arzt Dr. Alexander Fleming in Urlaub, ohne vorher einen Haufen schmutziger Petrischalen zu reinigen. Als er aus dem Urlaub zurückkehrte, entdeckte er, dass die meisten der Schalen kontaminiert waren. Auf einer der Schalen entdeckte er Staphylokokken. Dabei fiel ihm etwas Seltsames auf: Die Schale war mit Bakterienkolonien übersät, außer in einem Bereich, in dem ein Schimmelfleck wuchs. Rund um diesen Schimmel sammelte sich allerdings ein bakterienfreier Bereich, wie als würde dieser Schimmel die Ausbreitung der Bakterien blockieren. Flemming erkannte, dass er damit eine Vielzahl an Bakterien abtöten konnte. Diese Erkenntnis führte zur Erfindung des heute am häufigsten verwendeten Antibiotikas.

Oft kommen wertvolle Erkenntnisse erst nach einem Misserfolg. Das Akzeptieren und Lernen aus diesen Erfahrungen ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn Sie einen Fehler machen, kommen Sie immer an den Punkt, an dem Sie sich entweder entscheiden können weiterzumachen, weil Sie an sich und Ihre Mission glauben, oder an dem Sie aufgeben können. Es ist Ihre Entscheidung.

Das Schöne am Scheitern ist, dass es ganz in Ihren Händen liegt, ob Sie einen Fehler als das Ende der Welt sehen oder als eine Lernerfahrung, an der Sie wachsen. Fehler stoppen Sie letztlich nur dann, wenn Sie es zulassen.